Vom Aushalten zur Haltung

Eine Führungskraft wurde immer wieder mit Konflikten im Team konfrontiert: unterschwellige Spannungen, Rückzug einzelner Mitarbeitender, Unklarheiten in der Verantwortung. Lange Zeit versuchte sie, neutral zu bleiben – und hielt vieles aus, ohne wirklich zu führen.

Im Einzelcoaching erkannte sie, dass „nicht einmischen“ keine Haltung ist, sondern Unsicherheit. Gemeinsam arbeiteten wir daran, ihre eigene Führungsrolle zu klären, Konflikte anzusprechen Verantwortung zu übernehmen – nicht nur für Ergebnisse, sondern für Beziehungen.

Mit jedem Schritt wurde sie klarer, präsenter und wirksamer – für sich, für ihr Team und für das, wofür sie Verantwortung trägt.

Klar bleiben, wenn es kracht

Ein Scrum Master kam in eine schwierige Situation: Die Person, die die Rolle des Product Owners übernommen hatte, verweigerte sich systematisch den Erwartungen der Rolle. Es fehlte an Transparenz, Zusammenarbeit und der Bereitschaft, das Team einzubeziehen. Konflikte wurden abgewehrt – teils durch Rückzug, teils durch laute Konfrontation.

Ein erstes Klärungsgespräch führte zur totalen Verweigerung. Auch eine Eskalation an die vorgesetzte Person brachte keine Lösung. Erst durch eine aufwändige Vereinbarungstechnik konnten wir das Verhalten greif- und besprechbar machen – und dem Scrum Master eine Haltung ermöglichen, die Grenzen setzt, ohne zu eskalieren.

Letztlich war der Konflikt nicht lösbar – die betreffende Person verliess die Organisation. Und doch war es für den Scrum Master ein Entwicklungsschritt: Weg vom Aushalten, hin zu klarer Verantwortung für das Team und sich selbst – auch wenn das nicht versöhnt, sondern nur geklärt endet.